Auslandsstudium: Mehrheit der Studierenden mit Anerkennungspraxis zufrieden

  • Wer im Ausland studiert, kann durchschnittlich drei Viertel der dort erbrachten Leistungen für das Studium in Deutschland anerkennen lassen.
  • Die Mehrheit der Studierenden ist mit der Anerkennungspraxis bei Auslandsaufenthalten zufrieden.
  • Dies ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD), der hierzu rund 7.000 Studierende im Anschluss an ihren Auslandsaufenthalt befragt hat.

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DAAD-Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel zum Besuch von Vertretern der Deutsch-Jordanischen Hochschule

Vom 22. bis zum 28. April findet eine Delegationsreise der German Jordanian University (GJU) durch Deutschland statt. Dabei geht es neben Besuchen von projektrelevanten Institutionen und Ministerien auch darum, die Beziehung zu den deutschen Partnerhochschulen zu stärken und das Profil der GJU mit ihrem intensiven Praxisbezug nochmals deutlich im Rahmen der Hochschulbesuche herauszustellen.

Anlässlich des Besuchs der neuen Präsidentin Prof. Dr. Manar Fayyad, des Vizepräsidenten Prof. Dr. Atef Kharabsheh sowie der Dekane der GJU sagte DAAD-Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel:
„Die German Jordanian University ist ein leuchtendes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Jordanien in der universitären Ausbildung. Sie gehört weltweit zu den erfolgreichsten Projekten transnationaler Bildung und basiert als einzige Universität des Landes auf dem Konzept der deutschen Hochschulen für Angewandten Wissenschaften. Der innovative Ansatz mit einem intensiven Praxisbezug hat ihr einen exzellenten Ruf in der Region und weit darüber hinaus verschafft.“

Die Deutsch-Jordanische Hochschule (GJU)

Die German Jordanian University gilt als eine der besten Hochschulen des Landes und verfolgt daher einen für das Land und auch die Region innovativen Ansatz qualitativ hochwertiger universitärer Ausbildung in Kombination mit einem intensiven Praxisbezug ab dem ersten Tag des Studiums.

Die Studienangebote der GJU orientieren sich an den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfordernissen des Landes und der Region. Davon profitieren die Hochschule und die lokalen Unternehmen. Zudem wird durch den besonderen Deutschlandbezug der Hochschule die Bindung zwischen den beiden Ländern verstärkt: Alle Studierenden lernen intensiv und obligatorisch Deutsch und verbringen das vierte Studienjahr in Deutschland. Sie studieren in diesem Jahr ein Semester an einer der über hundert Partnerhochschulen und absolvieren danach ein sechsmonatiges Praktikum in einem Unternehmen.

2015 hat der DAAD mehr als 127.000 Studierende und Wissenschaftler gefördert

Auf der Jahrespressekonferenz des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zogen DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel und Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland eine positive Bilanz. 2015 hat der DAAD Auslandsaufenthalte von 75.412 deutschen und 51.627 ausländischen Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gefördert. Dies ist ein Anstieg von insgesamt fünf Prozent gegenüber 2014. Die Programme reichen vom Auslandssemester für Studentinnen und Studenten bis zum Promotionsstudium, vom Praktikum bis zur Gastdozentur, vom Informationsbesuch bis zum Aufbau von Studiengängen und der Gründung deutscher Hochschulen im Ausland.

„Die hohe Nachfrage ist Zeichen für das gestiegene Interesse der Studierenden sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an internationalen Studien- und Forschungsaufenthalten. In einer Zeit, in der weltweit erkannt wird, dass die Innovationskraft von der wissenschaftlichen Zusammenarbeit abhängt, muss dem wissenschaftlichen Austausch eine besondere Bedeutung zugemessen werden. Die steigende Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland spricht aber auch für die Attraktivität des deutschen Hochschulsystems“, so DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.

2015 waren an deutschen Hochschulen 321.569 ausländische Studierende eingeschrieben. Deutschland zählt damit zu den fünf beliebtesten Gastländern weltweit. Hohe Antragszahlen für Stipendien verzeichnete der DAAD bei den ausländischen Bewerbern besonders aus Russland, den USA und der Ukraine sowie in Masterprogrammen mit Entwicklungsländerbezug.

Die wichtigsten Zielregionen für deutsche DAAD-Bewerber sind Westeuropa und Nordamerika. Ein Pfeiler zur Steigerung der Auslandsmobilität ist die neue Programmgeneration Erasmus+, die der DAAD als Nationale Agentur für Hochschulzusammenarbeit umsetzt. Mit Erasmus+ ist das Auslandsstudium für ein oder zwei Semester flexibler geworden und erlaubt mehrere Auslandsaufenthalte während der

Bachelor-, Master- oder Promotionsphase. Außerdem ist mit Erasmus+ ein Austausch außerhalb Europas möglich. 2015 konnten insgesamt 42.000 Studierende, Hochschulmitarbeiter und Dozenten in das europäische Ausland gefördert werden.

Mit der Kampagne „Studieren weltweit – Erlebe es“ möchte der DAAD die durch die Bologna-Reform, die Verkürzung der Schulzeit und den Wegfall der Wehrpflicht jünger werdende Zielgruppe für einen Auslandsaufenthalt gewinnen. Für die Kampagne berichten deutsche Auslandsstudierende in den sozialen Medien als Korrespondenten aus ihren Gastländern.

„Der DAAD hat sich von einer Stipendienorganisation zu einem Impulsgeber für die Internationalisierung entwickelt. Durch Hochschulkooperationen unterstützen wir den weltweiten Trend international erfolgreicher Universitäten, mit den am besten zu ihnen passenden ausländischen Hochschulen zu kooperieren. Internationale Vernetzung begünstigt die Profilbildung, die auch bei der Fortsetzung der Exzellenzinitiative und für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hochschulen eine wichtige Rolle spielt“, sagt DAAD-Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland. Besonders erfolgreich in diesem Bereich ist das Programm „Strategische Partnerschaften und Thematische Netzwerke“. Seit 2013 unterstützt der DAAD darüber insgesamt 49 Projekte aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Aktuell studieren in dem Stipendienprogramm „Führungskräfte für Syrien“ 200 junge Syrerinnen und Syrer aus Mitteln des Auswärtigen Amts an deutschen Hochschulen. Ziel ist es, zukünftige syrische Fach- und Führungskräfte für den Wiederaufbau in Syrien auszubilden. Mit Finanzierung des BMBF fördert der DAAD darüber hinaus 300 Projekte von Geflüchteten an deutschen Hochschulen durch fachliche und sprachliche Vorbereitung, Testverfahren zur Überprüfung der Studierfähigkeit und der fachlichen Kompetenzen sowie Studierendeninitiativen, die den Geflüchteten durch Buddy-, Mentoren- und Tandemprogramme sowie Sprachpatenschaften Orientierung und Beratung im Studienalltag bieten. Der DAAD hat außerdem die Federführung für das EU-finanzierte Sur Place Stipendienprogramm HOPES (Higher and Further Education Opportunities and Perspectives for Syrians) übernommen. Gemeinsam mit europäischen Partnerorganisationen werden u.a. 300 bis 500 Vollstipendien an syrische Flüchtlinge in Nachbarländern vergeben.